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(Kachel-) Grundofen
Bei (Kachel-) Grundöfen werden sowohl der Feuerraum als auch die Nachheizzüge aus Schamottsteinen und -platten aufgebaut. Lediglich die Ofentür und, wenn erforderlich, die Anheizklappe sind aus Metall. Die Außenhülle besteht aus Kacheln oder verputzten Flächen, die direkt vom Feuer und den durch die Nachheizzüge geführten Rauchgasen aufgeheizt werden.
Die verbaute Speichermasse ist sehr groß und die Wärmeabgabe erfolgt zum größten Teil über Strahlungwärme. Die Oberflächentemperatur der beheizten Flächen liegt zwischen 80°-90°C. Staub wird nicht mit aufgewirbelt, es besteht auch nicht die Gefahr von Staubverschwelungen. Durch den hohen Anteil an Strahlungswärme ist die Temperaturdifferenz zwischen Decke und Boden wesentlich geringer als bei einem Warmluftofen. Das Raumklima wird auf Grund des hohen Anteils an Strahlungswärme als sehr angenehm empfunden.
Der Grundofen besitzt alle Vorzüge einer Strahlungsheizung.
Die Leistung des Grundofens wird im Wesentlichen von der Größe der beheizten Ofenoberfläche bestimmt. Kleine Grundöfen mit großer Leistung sind daher nicht realisierbar. Die Nennwärmeleistung eines Grundofens lässt sich, da er individuell für jeden Kunden gestaltet wird, wesentlich besser den räumlichen Gegebenheiten anpassen als dies bei einem Warmluftofen oder -kamin der Fall ist.
In den meisten Fällen reicht ein 1 - 2maliges Aufheizen des Ofens pro Tag aus. In der kurzen Zeit des Abbrands (1,5 bis 2 Stunden pro Abbrand) wird die Energiemenge freigesetzt, die zum Aufheizen der im Ofen verbauten Speichermasse benötigt wird. Ein ständiges Nachlegen von Holz ist, anders als bei einem Warmluftofen, nicht notwendig. Auch Stunden nach dem das Feuer bereits erloschen ist, gibt der Ofen noch gleichmäßig seine als sehr angenehm empfundene Strahlungswärme ab.
Das Grundöfen träge Heizgeräte sind, stimmt nur teilweise. Über die heutzutage zumeist eingebauten verglasten Feuergeschränke wird schon unmittelbar nach dem Anheizen Wärme in Form von Strahlung abgegeben. Außerdem ist ein von Grund auf gebauter Ofen auch dann noch warm, wenn ein Warmluftofen schon wieder kalt ist. Nach einer gewissen Zeit, in der der Betreiber einer Grundofens seine Erfahrungen mit seinem Ofen sammelt, lässt sich über die Aufgabemenge an Brennholz die Heizleistung gut bestimmen.
Bei der Gestaltung der Grundöfen können individuelle Kundenwünsche berücksichtigt werden, da der gesamte Ofen handwerklich vor Ort aufgebaut wird, und der Einbau von vorgefertigten Elementen nicht zwingend notwendig ist – abgesehen von der Heiztür. Selbst der Feuerraum lässt sich individuell der vorgesehenen Ofenform anpassen.
Auch bei Grundöfen lässt sich auf Wunsch der Abbrand elektronisch steuern. Sie brauchen den Ofen nur noch einmalig beschicken und das Feuer mit Hilfe eines Anzünders und Streichholzes entfachen, alles andere regelt die Elektronik. Einfacher geht es nun wirklich nicht.
Ob der Einsatz von Elektronik bei solch einem Ofen notwendig ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Daher empfehle ich als Kachelofen- und Luftheizungsbaumeister zur Beheizung von Wohnungen und Häusern in den meisten Fällen den Einbau von (Kachel-) Grundöfen. Mein Motto: Genießen Sie die angenehme Strahlungswärme holzbeheizter Ofenflächen! |